Zigeuner in Sydney


Wieder zurück in Sydney lebten wir mit Nelly auf der Straße. 

Strandduschen, Wasserstationen, Wifi und WikiCamps sei Dank!

WikiCamps

 
Durch Joris, dem besten Buddy von Norman, der ebenfalls in Sydney eingetrudelt war, haben wir von WikiCamps Australia erfahren, einer App, die alle Campingplätze des Landes anzeigt - von kostenlosen Buschcampingplätzen, über inoffizielle Übernachtungsplätze für Campervans, bis hin zu luxuriösen Wohnmobilstädtchen, welche eher an Neubausiedlungen erinnern. Sogar frei zugängliche warme Duschen und tolle Aussichtspunkte ließen sich damit aufspüren. Grandios.
 

Zigeuner am Wentworth Park

In Sydney fanden wir unser erstes zuhause am Wentworth Park, der als Backpackerübernachtungsstelle bereits die Aufmerksamkeit der australischen Medien auf sich gezogen hatte!
Hier standen die Campervans und Kombis aneinandergereiht am Straßenrand. Tüten und Kisten auf den Autodächern, Handtücher vor den Fenstern und Schuhe die am Straßenrand lagen, deuteten eindeutig auf Dauercamper hin. 
 
Unsere erste Nacht verbrachten wir auf einem regulären Parkplatz, den wir morgens um 8:00 aufgrund von anfallenden Parkgebühren verließen, um uns auf einen frei gewordenen Platz direkt vor der ansässigen Fleischerei zu stellen! 5 Minuten später kam eine dicke Frau aus dem Geschäft und fing ganz plötzlich an uns zu beschimpfen! Wir sollen zurück gehen wo wir hergekommen sind! Was uns einfalle die Parkplätze zu beschlagnahmen, während sie für ihren Parkplatz vor der Tür bezahlen muss! .. Wir waren ganz geschockt und wussten nichts zu sagen, als sich eine andere Frau dazugesellte und nachhakte wo die Dicke denn eigentlich herkomme. "Glebe", der Nachbarbezirk! "Dann verpiss dich dahin zurück! Du hast doch überhaupt keine Ahnung. Die Leute hier sind großartig" Daraufhin eskalierte es immer weiter. Schimpfworte, die ich bisher nicht kannte, flogen zwischen den Damen hin und her und wir saßen mit offenem Mund im Auto und staunten. 
 
Willkommen am Wentworth Park.
 
Am nächsten Tag hing etwas, das einem Spuckefaden sehr ähnlich sah an unserer Seitentür hinunter!
 
Und trotz meiner anfänglichen Bedenken gegenüber diesem feindlich anmutenden Ort, gewöhnten wir uns schnell ein! Die Toilettenzeiten waren abhängig von den Öffnungszeiten der Broadway-Shopping-Mall und die Duschen waren nur im Glücksfall offen, aber dafür waren wir quasi Mitten in der Innenstadt.
 
An einem nahegelegenen ungesichertem Wifi-Spot versuchte Norman mittels Gumtree und Seek Arbeit zu finden. Er bewarb sich als Fischer, Koch, Übersetzer, Kletterer, Bauarbeiter, Rowdy usw. Leider ohne Erfolg.
 
 

Zigeuner am Beach

Wir blieben noch ein paar Tage in Bondi, schliefen direkt am Bronte und Tamarama Beach. 
 
Eines Morgens klopfte es morgens an der Tür! City Ranger! ... Ganz liebe City Ranger, die uns darauf aufmerksam machten, dass das Übernachten hier nicht gestattet ist, wir aber gern noch Ausschlafen können. 
 
Wir genossen das Sydneyer Stadtleben, gingen Laufen am Bondi to Bronte Walk, der über Felsen direkt am Meer entlang führt. Dieser Weg gleicht morgens von 5 bis 9 einer Autobahn an schönen und durchtrainierten Menschen, die noch schöner und durchtrainierter werden wollen. Wie gut, dass es entlang des Weges in unterschiedlichen Abständen Fitnessgeräte gibt, die dabei noch unterstützen! ... Australien, ein Land des Körperkults, in dem es zum guten Ton gehört sich von einem Personal Trainer vor der Arbeit drillen zu 
lassen, um fit zu sein und gut auszusehen. Sogar bei Temperaturen, bei denen für mich jede kleinste Anstrengung, jeder Schritt oder einfach nur das Stehen in der Sonne zur Qual wurde, sprangen, rannten und turnten die Australier was das Zeug hält!
 

Zigeuner in Manly

Mit der Fähre, von der man den besten Blick auf das Opera House und die Skyline hat, fuhren wir zum wunderschönen Manly und Shelly Beach, an dem eine riesige Schildkröte ihren Kopf aus dem Wasser streckte und zum Schnorcheln einlud! Ich aß einen der besten Veggieburger (rote Beete rules!) in Manly und abends machten wir eine umfassende Gemüse mit Feta BBQ-Session!! 
Diese BBQ-Grills, die in fast jedem Park, am Strand und an manchen Campingplätzen stehen und für deren Suche es sogar eine Webseite gibt, sind einfach der Oberhammer! Wir nutzten sie fast jeden Tag unserer Reise und man glaubt kaum, was man trotz des Loches in der Mitte und der oft recht niedrigen Temperatur mit viel Geduld zubereiten kann! Von normalem Würsten, über Gemüse in Alufolie bis hin zu Spiegeleiern, Eierkuchen und sogar Reis! Nur ein Ei zu kochen oder zu porchieren stellte sich als kleine Unmöglichkeit heraus!
 

Zigeuner auf dem Flohmarkt

Am Sonntag besuchten wir den Flohmarkt in Rozelle, um bei dem dort ausgeschriebenen Fotowettbewerb 500$ zu gewinnen. Es galt den Flair des Marktes einzufangen. Doch aufgrund mangelnder Fotografierlust, war auch die Fotoausbeute eher dürftig. Dafür lauschten wir der Musik einer Mundharmonika/Gitarrenband, schlenderten herum und ergatterten 2 Game of Thrones Bücher und einen Packen Wolle! 

 


Zigeuner ziehen weiter

Da ich das Stadtleben irgendwann satt hatte und Arbeit nicht in Sicht war, entschieden wir uns, uns langsam Richtung Melbourne aufzumachen, um von dort die Great Ocean Road zu befahren. 

Unseren letzten Abend ließen wir feucht fröhlich im Bondi Rd. Hotel ausklingen. Noch bevor die Musik um 1:00 aufhörte zu spielen torkelten wir in eine windgeschützte Skatebowl am Bondi Beach und schlummerten dort selig unterm Sternenhimmel ein. Nelly, die auf uns am Tamarama Beach wartete, besuchten wir erst spät in der Nacht und wurden dann viel zu früh am Morgen von unseren spanischen Campervan-Nachbarn geweckt, weil diese uns wie vereinbart Starthilfe geben wollten! Doch wohin sollten wir jetzt fahren? Um 13:00 wollten wir uns erst mit unserem Mitfahrer treffen! 
Also fuhren wir erst einmal Richtung Stadtmitte und versuchten ihn dort ein wenig früher einzusammeln! Was für eine bescheuerte Idee!! Innenstadt! Verkehrschaos! Parkhäuser, die 10$/15 min kosten!... Nach ewigem Rumgecruise fanden wir eine Möglichkeit kurz zu halten. Ich rannte zur Townhall, um Thomas einzusammeln und als wir wieder am Auto waren, holte sich Norman ersteinmal eine Sushirolle! Man muss dazu wissen, dass Norman an keinem einzigen Sushiladen vorbei gehen kann!!! Als ich 1 Minute wartete kam ein Polizist, der mir einen Strafzettel geben wollte, wenn ich jetzt nicht sofort losfahren würde... Norman und sein Sushi. Aaaaaah! Was für eine Aufregung! 

Und looooos gehts! 
Melbourne wir kommen!

Der Blick auf die Karte


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