Am 07.01.2014 haben wir nach vielen missglückten Anläufen endlich Familienzuwachs bekommen. Darf ich vorstellen: Nelly!
Geboren 1984, aufgewachsen in Jilliby, einem verschlafenen Bauerndorf nördlich von Sydney, ist Nelly noch nich viel rumgekommen: 141.000 km (!!!) und das mit einem Dieselherzen!
Für 4.000 $ soll sie nach zähen Verhandlungen und eingehendem medizinischem Check fortan mit uns Australien entdecken.
Was für ein Glück.
Auch wenn sie sich als ein wenig stur (keine Servolenkung), schwachbrüstig (ca 20km/h berghoch .. "Wir wollen ja das Land sehen" ;) und mit Gleichtgewichtsstörungen behaftet (geradaus fahren war
keine Selbstverständlichkeit) entpuppt hat.
Hello and Good Bye Central Coast
Lake Haven Einkaufszentrum
189,00 AUS$ zahlten wir für viele neumodische Funktionen wie Bluetooth und Charging Option, die wir gar nicht brauchten und wurden dann um 5 Minuten nach Ladenschluss freundlichst zur bereits verschlossenen Tür geführt, ohne AUX-Kabel.
Am Auto stellte Norman dann fest: "Du, was machen wir hier eigentlich? Ich habe so eine Box doch schon."
Allein mit Nelly
Als Norman mich einen Tag mit Nelly allein ließ und für einen kurzfristigen Job nach Sydney zurück fuhr, machte ich den Härtetest und fuhr mit ihr in den Busch. 10km Dirtroad und das vor allem berghoch. Klapperklapperrüttelrüttelschüttel... ("Wie kommen eigentlich diese Rillen auf die Straße und warum gibts daheim in Burgwall immer nur vereinzelte Löcher im Sand, nie aber diese gleichmäßigen, den Wagen vibrieren lassenden Querrillen?")
Ich fand ein schönes Plätzchen auf dem "The Pines" Busch-Campingplatz, spannte mir die Hängematte auf und genoss die Abgeschiedenheit, den Eukalyptusgeruch und die Geräusche des Waldes.
Nelly meisterte den Test mit Bravour und als ich Norman des nachts wieder vom Bahnhof abholte, fing zu meinem plötzlichen Schrecken sogar das eingebaute Radio wieder an zu rauschen.
Der Spinnenwald
Nach einem kleinen Ausflug zur geisterhaft-verlassenen und eigentlich zu größerem bestimmten Stadt "The Entrance" machten wir abends einen Spontanstopp direkt am Straßenrand. Wir verließen den Asphalt und gingen hinein in den Wyrrabalong Nationalpark.
Der Redgum Trail windete sich breit durch einen einzigartigen Eukalyptuswald voller faszinierender, weitausladender, roter Bäume mit gewundenen krummen Ästen, die das Abendlicht noch wärmer erschienen ließen. Wir kamen an einen Aussichtspunkt mit Blick auf einen See, als es immer dunkler wurde und die hereinbrechende Nacht uns schließlich zwang den Rundweg über den Burrawang Track abzukürzen, einem kleinen, holprigen Pfad der sich auf und ab durchs Gebüsch schlängelte. Es dauerte nicht lange und das erste Spinnennetz hing, durch unsere Kopflampen zum Glück gut sichtbar, direkt über dem Weg, natürlich in Kopfhöhe. Eine fettleibige Spinne saß in der Mitte ihres feligran gewebten Netzes und wartete auf fette Beute. Und leider war dies nicht die einzige. Hunderte Spinnen kreuzten unseren Weg. Über einige konnten wir hinüber steigen, durch anderen hindurch ducken und wieder andere mussten wir emfpindlich stören. Wir kamen nur sehr langsam voran, denn diese dicken großen Spinnen waren einfach überall.
Und Norman hat Angst vor Spinnen!
Was für ein Track.
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